Teruo Kono

Teruo Kono

Geboren wurde Teruo Terukazu Kono 1934 in Yokohama. Schon mit sechs Jahre begann er Karate zu erlernen. Später, während seines Architektur- und Ingenieurstudiums an der Nichidai Universität in Tokyo, trainierte er intensiv bei Prof. Hironori Ohtsuka. Dieser setzte sich besonders für die Einführung von Wettkämpfen (Kumite) ein.
Vier Jahre lang war Teruo Kono der beste Kämpfer Japans. Danach gab er sein Können als Trainer vieler Universitätskarateclubs in Japan (u.a. Chubu, Chukyo, Aichi, Nagoya) und später in Europa (Leuven und Mons in Belgien, Belgrad in Yugoslawien und in Hamburg) weiter. Darüber hinaus war er Nationaltrainer von Mitteljapan, England, Holland, Jugoslawien und Deutschland.
Im Laufe seines Lebens unterrichtete er in Amerika, in fast allen Ländern Europas und legte in den letzten Jahren seinen Schwerpunkt auf Lehrgänge in Deutschland, der Schweiz, Ungarn, Rumänien, Mazedonien und Bulgarien.
Teruo Kono war ein Mensch mit ungewöhnlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten, der auch einen Teil seines Wissens in drei Lehrbüchern hinterlassen hat.

Als Teruo Kono anfing sein Karate in Deutschland zu verbreiten, stellte er durch unerbittlich hartes Training innerhalb kürzester Zeit eine schlagkräftige, eingeschworene Gruppe zusammen, die viele Jahre bei Wettkämpfen auf internationaler Ebene sehr erfolgreich war.
Die Reduzierung des Karate auf bestimmte Wettkampftechniken (Tobikomizuki und Gyakuzuki) bedauerte er sehr. In diesem Sinne nahm er mit 50 Jahren noch einmal als aktiver Kämpfer an der offenen japanischen Meisterschaft teil und "demonstrierte" dort unter Wettkampfbedingungen, dass auch heute noch Würfe, Stopmaegeri, Ausweichbewegungen und diverse sonst eher selten benutzte Fußtechniken zum Erfolg führen können. Leider wurde er nach einigen Runden wegen zu viel Härte disqualifiziert.
Daraufhin stellte ihn seine ehemalige Universität spontan als Kapitän auf, so dass er in der Mannschaft kämpfen konnte. Hier gewann er all seine Kämpfe.
Teruo Kono hatte immer klare Vorstellungen, wie sich das Karate von einem Dan-Grad zum nächsten steigern müsste. Dan-Grad Verleihungen waren für ihn nur in absoluten Ausnahmefällen akzeptabel. Selbst legte er eine mehrstündige, beeindruckende technische Prüfung zum 8.Dan ab.
Doch nicht nur im Dojo, auch in der Karatepolitik war Teruo Kono erfolgreich. So gründete er in mehreren europäischen Ländern Karate-Organisationen, unterstützte viele Länder bei der Aufbauarbeit, war Präsident der Federation of European Wado-Kai, Präsident der Wadokai Instructor Organization und Wado-Cheftrainer für Europa. Sein Ziel war immer, gutes, anspruchsvolles Karate zu verbreiten.
Das sportliche Karate sah er stilrichtungsübergreifend durch den DKV und die Sportverbände repräsentiert.
Die Stilrichtungen spielten für ihn für das Budo-Karate und damit für die Ansprüche an höhere Dan-Grade eine Rolle, im Sinne einer geistigen Weiterentwicklung, wobei die Techniken als Vehikel genutzt wurden.
Teruo Kono war eine herausragende und außerordentliche Persönlichkeit. Er vereinigte viele der erstrebten Budo-Tugenden wie kaum ein anderer in sich. Seine Härte und seine Kampfbereitschaft sind legendär, aber auch seine Kunst des Gebens.

Teruo Kono ist am 22.4.2000 verstorben.


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